Irgendwo in Schweden

Ich könnte jetzt unheimlich viel schreiben was ich die letzten Tage gesehen oder erlebt habe. Aber das wäre einfach zuviel, also gibt es eine abgespeckte Version :).

 

Am 06.05. hat sich das Wetter wie angekündigt verschlechtert. Es regnete schon die ganze Nacht. Beim Abbau hatte ich allerdings Glück, kein Wasser von oben. Ich habe mich also ganz ohne Navigationshilfe auf den Weg gemacht. Ist kein Ding werdet ihr meinen-wir sind früher ja nur so gefahren. Jaaaa früher, dass ist ja erstmal schon vorbei. Und ihr werdet mir zustimmen, dass so ein Navi auch sehr bequem sein kann. Allerdings macht es auch abhängig und das ist ja das letzte was ich auf der Reise sein wollte.Natürlich habe ich mich am Anfang verfahren - so ist das halt wenn man(n) meint während des fahren die Karte zu lesen. Was aber nicht weiter schlimm war, so konnte ich innerlich sagen:"hier kenn ich mich aus, hier war ich schon mal :))"

 

Es ging also Richtung Nord, Nord-Ost. Ich bin auf den kleinsten noch Asphaltierten Straßen gefahren und natürlich auf den lang ersehnten Schotterpisten. Coole Sache, macht Spaß, neben der Straße nur Wald dann öffnet sich auf einmal der Wald. Man blickt auf Seen, rote Holzhäuser mit hauseigenem Steg, Pferdekoppel und das mitten im Nichts.

 

Zwischendurch war ich in Ljungby einkaufen, in einem doch recht großen Supermarkt. In dem man alles kaufen konnte. Die Preise sind ordentlich teuer, so beschränke ich mich auf Grundnahrungsmittel und etwas Obst. Wiener kann man in zig verschiedenen Varianten kaufen, warum haben es die Dänen und Schweden nur mit diesem Hotdog?

 

Weiter ging ein paar Km über die Bundesstraße, bis zu einen Abzweigung zu einem Naturreservat. Ich meine diese weißen Schilder mit dem Zeichen für Sehenswürdigkeiten. Wer weiß wie man das nennt mit bitte mitteilen :). Woran ich mich noch gewöhnen muss, ist das die Schilder zum großen Teil erst an der Kreuzung/Abfahrt kommen. Also nicht wie bei uns ein paar hundert Meter vorher angekündigt. Also muss man kurz entschlossen sein, von 90 Km/h abbremsen, hoffen das der hinter mir das mitbekommt und abbiegen. Es gibt meist keine Abbiegespur, dass kann also recht sportlich werden :). Denn besonders Rücksichtsvoll fährt der Schwede nicht. Er verhält sich eher wie wir, drängeln, hupen, dicht auffahren :).

 

Also der Weg war breit genug für ein Fahrzeug, Schotter und ca. 4 Km lang. Ich hab die ganze Zeit gehofft, dass keiner entgegen kommt. Der Weg ist natürlich eine Sackgasse. Auf den Bildern sieht man den Platz, ziemlich groß mit Feuerstelle und Holz. Hier hätte man eine Nacht schlafen dürfen. Außerdem findet man Informationstafeln über Wanderwege usw. . Eine kleine Wanderung von ca. einer Stunde hab ich dann auch gleich gemacht. Der Weg führt an tolle Stellen vorbei, leider bin ich wohl wie ein Elefant durchs Unterholz geschritten, so konnte ich die Rehe nur noch türmen sehen :). Aber einen deutschen Pilz habe ich gefunden.

 

Gegen 17 Uhr habe ich mich dann auf die Suche nach einem Nachtquartier gemacht. Da kam mir wieder so ein Wegweiser zu einem Naturreservat unter, ich also gedacht:"Super da wirst ja wohl schlafen können." Also bin ich dem Weg 10 min gefolgt, am Ende dann nicht der erhoffte große Platz. Nein ein kleines Gehöft, mmhhh darf ich da hin gehen ? Ich hab es dann gewagt, an der großen Informationstafel schlau gemacht. Und rausgefunden das man hier in dem Haus schlafen kann. Ok auch gut, Naja nicht wirklich - man musste einen Zahlencode eingeben, den ich ja nicht hatte. Also bin ich den ganzen schmalen Weg zurück, auf der Suche nach einem Campingplatz. Beim dritten hatte ich Erfolg (bei Gnosjö), der mit der großen Eisenbahn hatte geschlossen. Sehr idyllisch an einem kleinen See, Stellplatz in erster Reihe. Die Reiher zogen ihre Kreise in der Luft und machten unheimlichen Lärm am nächsten morgen. Ich wusste gar nicht das die soooo laut sein können.Das war so im "groben" der 6.Mai :).

 

Ähnlich verlief auch der folgende Tag, ich suchte mir nach der Abfahrt ein ruhigen Ort in der Natur für die Frühstückspause. Weiter ging es nach Taberg auf die höchste Erhebung hier in der Umgebung mit satten 342m. Leider war das Wetter sehr bewölkt, somit keine weite Sicht. Getankt hab ich auch in dem kleinen Ort, für stolze 1.52€ den Liter, man gönnt sich ja sonst nix. Da ich dann langsam etwas müde vom fahren wurde und es in strömen regnete ging es recht zügig Richtung Vätternsee. Auf dem weg zum Campingplatz bin ich noch an einer alten Klosterruine vorbei gekommen.

 

Hier steh ich auch direkt am See und kleine Mücken schwirren schon um mich rum. Und das bei den Temperaturen um die max 8°C. Allgemein ist es seit 2 Tagen etwas "frisch" geworden. Macht aber nix.

 

Morgen geht es weiter um das Nordufer des See Richtung Süden zum Tiveden Nationalpark. Dort soll es sehr schöne Wanderwege geben.

 

Bis dahin.....

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Marcel (Samstag, 10 Mai 2014 07:55)

    Hej på er, 

    bei dem blauen Schild mit dem weissen "M" sollte man folgendes beachten: 

    Es steht auf allen Strassen, bei denen zwei Autos nicht aneinander vorbeikommen. 

    Wer am nächsten dran ist, sollte auf diesen "Möteplats" (=Begegnungsplatz) fahren und den anderen vorbeilassen. Man sollte aber auch berücksichtigen, für wen das Ausweichen einfacher ist. So würde ich keinen Holz-LKW mit Anhänger "zwingen", sich in die Ausweichbucht zu quetschen, wenn ich mit einem PKW fahre. 

    Das Wichtigste aber - und das ist der Grund, weshalb ich das hier schreibe (das andere wisst Ihr natürlich sowieso): 
    NUR und AUSSCHLIESSLICH HIER kann man sich darauf verlassen, dass der Untergrund des Straßenrandes- bzw. der Bucht richtig befestigt ist. 

    Bei unserer allerersten Fahrt nach Schweden mit dem Wohnmobil (in den 70er Jahren) am ersten Tag wollten wir unbedingt höflich sein und einen schwedischen PKW vorbeilassen, der bereits auf den Möteplats gefahren war,:roll: um uns vorbeizulassen. Also fuhren wir dicht an den Straßenrand und blitzschnell brach die Straße weg und wir rutschten an einer tiefen Schlucht ein Stück hinunter. Zum Glück nur ein Stück und vor allem blieb das Wohnmobil kurz vor dem Umstürzen (und dann wären wir bis unten ins Tal gerollt!) hängen. Dank vieler netter schwedischer Menschen - auch dem, der für uns ausgewichen war und nur mal eben schnell ein paar Schrauben im Eisenwarengeschäft kaufen wollte - haben wir den Wagen erst mal mit vielen Seilen vor dem Absturz gesichert und dann mit zwei Traktoren wieder auf die Straße gezogen. Auch dabei bestand ständig die Gefahr, dass sich der Wagen noch überschlug. 

    Damals wies man uns darauf hin, dass gerade deswegen das M-Schild dort steht, weil hier der Untergrund besser abgesichert sei. Später haben wir dies auch noch von offizieller Stelle bestätigt bekommen. 

    Wir sind auch garantiert nie wieder so dicht an einen Straßenrand gefahren - jedenfalls nicht, wenn sich dort ein Graben oder eben eine Schlucht befand. 

    Kann ich jedem zur Nachahmung empfehlen (ich meine - den Möteplats zu benutzen). 

    as hab ich in einem Forum gefunden.

  • #2

    Marcel (Samstag, 10 Mai 2014 08:01)

    http://publikationswebbutik.vv.se/upload/1834/88102_swedish_road_signs_signals_road_markings_and_marking_by_policemen.pdf
    Das ist ein kleiner link zum downloaden über die Schilder in Schweden, ich hoffe es bringt dich etwas weiter und gute fahrt noch.